Hypertufa Pflanztröge
Ich suchte immer noch eine Möglichkeit, mir zur Gestaltung der Terassenseite Pflanztröge hinzustellen. Am Besten natürlich solche alten Schätzchen aus Granit, die man oft noch auf alten Bauernhöfen sehen kann. Aber leider habe ich keine zu bezahlbaren Preisen gefunden. Dann bin ich durch meine Webrecherche auf Hypertufa und Hoppyton gestoßen. Das las sich ganz vielversprechend und ich habe mich dazu entschlossen, Hypertufa mal auszuprobieren. Das Rezept ist eigentlich ganz einfach und im Web findet man viele Bilder von solchen Trögen, wenn die einige Zeit alt sind. Das ist genau das, was ich gesucht habe. Ich versuche also das Basisrezept und färbe die Tröge nicht ein, da ich eher einen Grauton haben will. Also schnell zum Baumarkt und die notwendigen Bestandteille geholt. Das waren:
- 1 Sack Betonestrich (40kg)
- 1 Sack Gartenerde Billigprodukt (40L) – besteht fast nur aus Torf
- 1 Sack Mauersand (25kg)
Das alles wird dann in einem geeigneten Behälter (ich habe einen Maurerkübel genommen, Schubkarre geht auch – kommt halt auf die Menge an) im Verhältnis 1:1:1 trocken vermischt, bis sich ein einheitliches Gemisch ergibt. Meine Ausgangsmenge bestand aus jeweils einem 20L Baueimer voll. Massgeblich ist bei der Mischeung das Volumen, nicht das Gewicht. Aber die Rezeptur ist variabel und man kann ja ausprobieren. Danach mit wenig Wasser zu einer Masse vermengen, die sich gut formen läßt und nicht zu nass ist. Ich verwende dazu eine handelsübliche Maurerkelle. Wer das mit den Händen machen möchte, sollte wegen des Betonestrichs Einmalhandschuhe zum Schutz der Hände tragen. Als Form habe ich handelsübliche Umzugskartons verwendet, die ich mit einigen Innenteilen aus einem Weinkarton etwas reduziert habe, da mir die Tröge sonst zu breit geworden wären. Als Schutz gegen Verformung durch den schweren Beton habe ich die Kartons mit Spanngurten stabilisiert. Um zu verhindern, dass der feuchte Beton den Karton durchnässt, muss eine Folie eingelegt werden. Ich habe dazu Malerflies verwendet, da ich das gerade verfügbar hatte. Eine entsprechende Plastikfolie funktioniert sicherlich genauso gut.
Danach den Hypertufa in die Form einfüllen und den Boden modellieren. Der Boden sollte ruhig 5cm stark sein, damit der Trog auch eine entsprechende Festigkeit erhält. Dann die Wände formen. Auch hier ruhig etwas dicker machen (meine sind daumendick, 5cm), damit die Wände später nicht wegbröckeln. Lieber im Anfang etwas dicker machen. Wenn der Hypertufa leicht angezogen hat, kann man mit der Kelle die Wände noch nach Wunsch formen und glätten oder die Wandstärke passend reduzieren. Ich hatte bei einem Trog den Innenraum mit Pflastersteinen ausgespart. Diese Steine habe ich nach drei Stunden wieder entnommen und danach dann die Wandstärke noch entsprechend meinen Vorstellungen korrigiert. Wenn alles fertig ist, die Abflußlöcher mit der Kelle, einem Schraubendreher oder einem Holzstück noch in den Boden drücken. Nicht vergessen! Jetzt geht das noch einfach, nach dem Trocknen muss schweres Werkzeug aufgefahren werden. Dann den Rohling gut in Folie einpacken und langsam trocknen lassen. Auf keinen Fall in die pralle Sonne stellen, da der Beton sonst reißen kann. Auch hier zahlt sich Geduld aus. Und natürlich nicht mehr bewegen, da sich sonst ebenfalls Risse bilden können. Hierzu noch ein Tipp: Am besten den Trog an der Stelle fertigen, wo man ihn dann auch trocknen lassen kann. Die Dinger sind verdammt schwer und können dann je nach Größe und Gewicht nicht mehr so einfach bewegt werden, ohne dass es zu Schäden kommt. Als Trocknungszeit rechne ich mindestens eine Woche, bis zur vollständigen Durchtrockung sicherlich mindestens vier Wochen. Aber nächste Woche sollten die soweit fest sein, dass ich die Tröge aufstellen und bepflanzen kann.