Lilienpflanzzeit
Wie immer zu Jahresbeginn werden bei den grossen Discountern Blumenzwiebeln verschiedenster Art zu sehr günstigen Preisen angeboten. Und obwohl ich weiss, dass es eigentlich noch viel zu früh zum Pflanzen ist, lasse ich mich doch immer wieder breitschlagen und fülle meinen Einkaufskorb mit allerlei Zwiebeln. Aber leider kann man die Zwiebeln nicht unbegrenzt lagern. Mein Keller ist zu warm und mein Schuppen zu kalt. Beim Schuppen ist die Gefahr eines Frostschadens dann zu gross, also lagern die Zwiebeln schon mehrere Wochen bei mir im Keller. Das hat natürlich zur Folge, dass die Zwiebeln über kurz oder lang beginnen auszutreiben. Also muss man wohl oder übel möglichst schnell mit dem Pflanzen beginnen. Leider war es aber in den letzten Wochen immer zu nass oder zu kalt, oder ich war unterwegs und hatte keine Zeit. Also kam es wie es kommen musste und die Zwiebel trieben mittlerweile so heftig aus, dass ich nun keine Wahl mehr hatte. Eine weitere Verzögerung war nicht mehr tolerierbar, und ich musste das Risiko von Schäden durch widrige Wetterumstände zähneknirschend in Kauf nehmen. Und natürlich ist der Garten aus den gleichen Gründen auch noch nicht vorbereitet! Die Beete mussten erst einmal von den Überbleibseln des letzten Jahres befreit und gesäubert werden, damit überhaupt erst einmal etwas Platz für die Lilien ist.
Also mürrisch heute Nachmittag im fiesen, miesen Nieselregen die Gräser und das Schilf zurückgeschnitten, die Reste der Zinnien und der Sonnenhüte und der Indianernesseln rausgerissen und den ganzen Kram dann kleinschneiden und in die grüne Tonne stopfen, die natürlich schneller als gedacht gefüllt war. Daher mal wieder irgendwo im Garten einen neuen Haufen aufschichten und die überzähligen Pflanzenteile und den rausgerupften unerwünschten Spontanbewuchs („Unkraut“) da dann ablagern. Dabei dann noch durch das Hin- und Hergelaufe auch noch die letzen übrig gebliebenenen tapferen Reste des Rasens, der den Supersommer im letzten Jahr überlebt hat, platttrampeln und in den matschigen Boden einarbeiten. Dem prima nachgewachsenen Moos macht das hingegen gar nichts aus. Könnte man wahrscheinlich ohne große Schäden auch Fussball drauf spielen. Na super. Als das dann erledigt war, hat natürlich der Nieselregen wie auf Kommando prompt aufgehört. Dafür hatte sich in der Zwischenzeit das vorbereitete Beet mittlerweile komplett in Matsch verwandelt.
Das Alles kann aber den Kleingärtner nicht erschüttern. Zuversichtlich den Zwiebelpflanzer gezückt und frisch ans Werk! In Summe wanderten dann in den nächsten Stunden noch
- 18 Packungen Trompetenlilien „Königslilie“, 36 Stück
- 16 Packungen orientalische Lilien „Stargazer“, 96 Stück
- 2 Packungen „Mischung Asiatische Lilien“, 24 Stück
an verschiedene Orte im Staudenbeet.
Danach war auch der letze Rest des Tageslichts verschwunden und ich war bedient. Ich freue mich auf den Muskelkater und die Knieschmerzen und hoffe, dass die Plackerei nicht ganz vergeblich war, und ich mich im Sommer dann an den Lilien erfreuen kann.